Werner Born (Gesang/Gitarren) war vor Jahrzehnten als Liedermacher mit einem umfangreichen Repertoire eigener Songs gestartet. Uwe Riegler (Keyboards/Gesang) war Keyboarder und Haupt-Songschreiber der Rockband Purple Haze. Dort trafen sie in den 80er Jahren aufeinander – und begannen, ihre Talente zu synchronisieren und in die Form zu bringen, die die Kolibri Zwo Musik bis heute prägt: Born liefert die Skizzen für die Songs, Riegler ist Arrangeur und „Orchesterleiter“. Mal mehr, mal weniger zurückhaltend.
Kolibri Zwo können locker-luftig wie Pergamentpapier, aber auch feist rockig, wenn es denn angebracht ist. Breitbeinigkeit und Transparenz schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich. So wie die Stimmen – Borns „Belcanto“ gegen Rieglers am Rock-Shouter geschultes Organ – die unterschiedliche musikalische Herkunft der Protagonisten ist Garantie dafür. Gemeinsam folgen sie einem ungeschriebenen Gesetz: Harmonien von der Stange sind tabu. Die Musik ist vordergründig eingängig, aber in ihrer harmonischen Struktur so ausgefuchst, dass man sie erst beim zehnten Hören mitpfeifen kann. Spätestens dann sollte man bemerkt haben, dass es sich lohnt, sich mit den Texten zu befassen. Die nämlich genau das tun, was ein Popsong im besten Fall tun kann: Geschichten erzählen.
Die Musiker verbinden das nach wie vor ehrenwerte Ideal der „handgemachten Musik“ mir den Möglichkeiten der Technik. Gitarren und Keyboards, und die Stimmen: Alles live. Und wenn sie bei Live-Auftritten auf das „Orchester aus der Dose“ zurückgreifen – hier ist trotzdem alles „echt“: Die Basic-Tracks wurden von Hand eingespielt – mit Ausnahme des Schlagzeugs. Bei dessen Programmierung allerdings stets darauf geachtet wird, dass ein Mensch das auch und genauso spielen könnte.
Der hübsche namensgebende Vogel Kolibri hat in der Mythologie seiner amerikanischen Heimat einen sehr geschätzten Beruf: als Botschafter der Liebe, des Lichts und der Hoffnung.